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Nice to have you here.....

Montag, 25. Juli 2011

Adieu Le Tour

Es ist also soweit. Nach 3430 km, gefühlten ebensovielen Églises Nôtre-Dame-de-quelquechose, einzigartig schönen Pyrenäenlandschaften mit nicht gerade einzigartigem Wetter, reizvollen Alpenlandschaften (hier muß ich eine Lanze für meine Heimat brechen, so schön wie in Tirol sind die Alpen sonst nirgends) mit –erraten – nicht immer reizvollem Wetter, nach Jubelszenen und tränenüberströmten Momenten, ist die 98 Tour de France genau das, was vor ihr schon 97 andere waren – Geschichte. Und so heißt es mal wieder Abschied zu nehmen von all dem, was einem in den lezten 3 Wochen lieb, teuer und wertvoll geworden ist – verbunden mit der Frage, was man denn nun an den Nachmittagen so anfangen solle ohne Leini und Andreas, ohne Karsten und Jean-Claude usw. (Mein "Symbol" fertig lesen wäre eine ernstzunehmende Alternative…) Aber davor muß noch Zeit sein für einen klitzekleinen Rückblick auf all das was war oder nicht war oder sein höäte können und nicht hat sein sollen.

Die Tour 2011 hat verdächtig wenig Sonnenblumenfelder geboten, was am Wetter liegen mag, und noch weniger Lavendelfelder *schnief*. Dafür, siehe Einleitung, wunderschöne Landschaften, spannende Etappen, heimliche und offizielle Helden. Wenngleich es auch für meine favorisierten Schleck-Brothers-in-Arms mal wieder nicht für gelb gereicht hat, so wurde doch mein Anliegen, ich könne und wolle die Spanische Nationalhymne auf den Champs Élysées nicht mehr hören, erhört. Daß sich der verdiente Toursieger Cadel Evans aus Down Under eine schönere (instrumentale???) Version seiner Nationalhymne verdient hätte, als dieses schauderbare Gekreische, steht auf einem anderen Blatt. Lieber scheußlich interpretierte Hymne für einen sympathischen Sieger, als schön interpretierte für einen unsympathischen. *dabei so gar nicht an 2010 denk*. Nein, ich denke, es gibt keinen, der Cadel diesen Erfolg mißgönnt. Hats off, well done!!! (Und es gibt ja wieder eine Tour, die dann Andy oder Fränk gewinnen können).
Well done auch Thomas Vöckler. 10 Tage das Maillot jaune durch die Heimat zu kurven, immer wieder und immer nochmal den Anschluß zu finden und es auf den schwersten Alpenetappen auch nochmal verteidigen zu können, verdient Respekt. Chapeau, Thomas!
Ein Chapeau auch an Bernie Eisel, einen, der vielleicht nicht so im Rampenlicht steht, wie manch anderer, aber der immens dazu beigetragen hat, daß Cav nicht irgendwo zwischen der Vendee und Paris verlorenging bzw. außerhalb der Karenzzeit fiel. Österreichische Qualitäten eben.
Schön auch das Resultat der Mannschaftswertung – Garmin Cérvelo. Möge es Tyler (jaaaa genau, der mit den dynamischen Brillengläsern) helfen, daß er wieder ein Stück mehr Freude am Leben findet, zu erkennen, daß es weitergeht.
Weitergehen tuts auch – jaaaa Tränen aufsparen und noch ein Jahr rausziehen – für Jens Voigt. Klasse, daß er nochmal verlängert
Der wahre Tourheld aber, und das "Maillot Jaune du coeur" ist nur einer. Johnny Hoogerland. Johnny, glaub mir, hätte ich den Prix cobatif allein vergeben-er wär an Dich, und nur an Dich, gegangen. Dich kennt jetzt jeder!!! Und Du bist ein Vorbild für Viele, auch für Sportler. Gerade für so manch verweichlichten Fußballstar. Johnny, go out, zeig ihnen Deine Wunden, sag ihnen, was damit möglich ist!!!!

Tja, spannend wars. So spannend, wie schon lange nicht mehr. Und leider, leider viel zu schnell vorbei. Deswegen:

Au revoir France, au revoir, Tour, au revoi 2012!!! Tu me maqueras!


 

Und was tu ich jetzt mit meinen Nachmittagen???

Mittwoch, 13. Juli 2011

Le Tour – Revue1


Die Halbzeit der Tour de France ist also – nein, nicht im Trockenen, aufgrund des Dauerregens doch eher im Feuchten, aber immerhin geschafft. Und ehe es in die Berge, zu den Cols der HC (nicht zu verwechseln mit HTC, dem Team, das nicht nur den einzigen Österreicher bei der Grande Boucle stellt, sondern auch mit Mark Cavendish den zumindest derzeitigen Träger des Maillot Verte) geht, gab es neben einigen Sprintsiegen (den schönsten hab ich natürlich verpaßt, da live am Horn. However, Tyler, ich hätt die Welt knutschen können, und ganz ohne dynamischer Brillen) auch ziemlich viele Schrecksekunden. Douce France hat sich bislang also mehr Sau(e)r (-Sojasun) präsentiert. Neben gefühlten 500 Abandons und tatsächlichen 21 gibt es doch, seeeeeehr zur Freude aller Kritiker unter Patronanz der Öffentlich-rechtlichen Deutschen Fernsehanstalten, die sich ach-so-gern als Apostel der Moral aufspielen und dabei die Augen davor verschließen, daß in anderen Sportarten erst recht zu unerlaubten Mitteln gegriffen wird, den ersten Dopingfall. Dieser Herr Kolobnev von Katusha hat auch abandoné, ist in obiger Aufzählung schon aufgeführt. Ganz abgesehen davon hat die Tour 2011 jetzt schon ihren Helden: Ein dickes Chapeau an Johnny Hoogerland, der sich nach seiner sonntägigen éxcursion in den Stacheldrahtzaun in das coeur wohl jedes Radsportfans gefahren und gesiegertreppt hat. Go, go, go Johnny Hoogerland – nicht nur der Kulthit im Radsport, sondern auch Motto für die Zukunft. Wir alle halten dir alle Flossen, supporten dich und wünschen Bon courage.
Wichtig auch: Bert hat wohl sein Steak oublié. Gegen eine Autovermietung hat eben so ein dänisches Saxo-Bankerl nicht viel auszurichten. Nicht, daß mich der derzeitige Rückstand im Classement general sonderlich stören würde, im Gegenteil. Getreu dem Motto "So soll es sein, so kann es bleiben…"
Die wichtigste Meldung kommt aber von Team Leopard Trek. Und das obwohl es noch gar nicht richtig ge-Schleck-t hat (Keine Sorge, das kommt noch. Die Champs Élysées erstrahlen heuer im Roude-Léiw-look. Wouter wird's von oben schon richten). Aber. Viel Wichtiger. Wirklich. Soooo wichtig, daß es überall hin gefacebook-posted, getwiittert und gehomepage-startseitet wurde. Die lebende Legende der Landstraße(n), Jens Voigt (wir alle lieben Dich, Jensi!!!!!!!!) ist nun tatsächlich auf Twitter! Und hat zwar (noch) nicht den Rekord an TdF-Teilnahmen geschafft (die läppischen 2, die ihm auf George Hincashackapie fehlen, schafft er auch noch locker) aber wahrscheinlich den der meisten Follower in kürzester Zeit. Wahrscheinlich läuft die Kommunikation während der étapes bei Leo nun gaaaaaanz Highroad, pardon hightech, ab. Ein Beispeil gefällig? Andy_schleck: @thejensie: Need water. Please bring me. Thejensie: i am on my way @andy_schleck. Usw.
In diesem Sinne stay connected… au Revoir a bientôt

Dienstag, 5. Juli 2011

Heut is so a schöner Tag…


Eigentlich wollte - und ich dachte vor allem, könnte – ich dieses Lied nach den Vorkommnissen vom 9.5.2011 nicht mehr hören und schon gar nicht mitsingen. Dann aber habe ich es doch getan. Doch der Reihe nach:

Endlich war er da, der so herbeigesehnte Tag, an dem N aus M und meine Wenigkeit live zur Ö-Tour aufs Kitzbühler Horn fahren würden. Um 8.39 ging es - zumindest für mich – los. Dem Anlaß entsprechend hatte ich sogar auf mein übliches, mit Absätzen versehenes, Schuhwerk verzichtet und mir meine Füße in Turnschuhe gepackt. 8.42 Uhr und drei Bushaltestellen später kreieren sich erste Zweifel ob der Sinnhaftigkeit dieser Idee. Die linke Sohle beginnt schon leicht zu brennen. Egal, Zähne zusammenbeißen und durch. Kurz vor 9 Uhr und endlich am Bahnhof angekommen… Das erste Ziehen in den Sehnen. Egal, Zähne zusammenbeißen und durch. Genau selbiges, also Zähne zusammenbeißen und durch, hieß es kurz darauf wieder. Zur Verteidigung meiner Turnschuhe sei gesagt, sie tragen diesmal ausnahmsweise keine Schuld daran, diese liegt allein bei der ÖBB. Da war doch glatt überall gestanden um 9.28 würde die, wie es so neumodisch heißt, S-Bahn, von Telfs nach Rosenheim über Wörgl, also genau der von mir anvisierte Zug, von Bahnsteig 1AB fahren. Leofan aus Tirol, will heißen, ich, steht sich also an besagtem Gleis die Beine in den Bauch, weil frau zu früh dran war. Nachdem der Zug nach irgend (nein, nicht Nirgend)wo abgepfiffen war, kam als Anzeige 9.37 Ihr nach Telfs. Also rannte ich in den Infopoint, höflich fragend, ob der 9.28 nach Rosenheim über Wörgl vielleicht woanders wegfahre, er stehe nicht angeschrieben. Beamter starrte mich an, als hätte er noch nie einen Menschen gesehen, und gällte "Des wos obn schteaht isch richtig. Der fohrt." Ich: "Nein, da steht nur Telfs Pfaffenhofen, deswegen frag ich ja, ob der woanders abfährt." Schaffner. "Kunnsch nit lesen" Ich (schon deutlich um Beherrschung ringend) "Doch, besser als Sie!". Schaffner (dem Dialekt nach zu urteilen Oberländer) bemüht seinen – drücken wirs mal so aus: wohlernährten – Körper hinterm Pult raus "Freili schteaht der do schaug" *auf Anzeigetafel deut* "Ahnaaa, der schteacht it do" Ich (spöttisch grinsend) "Sag ich doch!" Er: "Dann hamsn vagessn" Ich: "Ja, was is jetzt fahrt der oder nit? Oder gibt's a Alternative nach Wörgl?" Er "Wohin wellns?" Ich: Nach Wörgl. Er "Woooooooooohiiiiiiin?" *Ort noch nie gehört hab*. Ich "Nach Wörgl" Er "Häääääää?" Ich: "Ich will nach Wörgl, zum Umsteigen nach Kitzbühel zur Radtour aufs Kitzbüheler Horn" *detailliert Auskunft geb* Der Beamte bemüßigt sich endlich, was zu tun, er rief wen an. Nach geschlagenen, weil gestoppten, 13 min hatte ich endlich meine Auskunft, natürlich nicht, nachdem ich nicht nochmals gefragt hatte "Was is jetz?" Beamter: "wohin welln's?" "Nach Wööööööööööööörrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggggggggggggllllllllllllllllllllllllll". "Ah der fahrt, den spiel i oftang glei ein". Eingespielt wurde der Zug, nachdem er schon losgeruckelt war. Die Fahrt ins Unterland verlief dann reibungslos, vorbei an der faszinierenden Landschaft. Pünktlich in Wörgl angekommen, fand ich dann auch N aus M und gemeinsam ging's durchs wunderschöne Brixental nach Kitzbühel. Dort angekommen, wollten wir uns an sich per pedes (meinen linken Fuß hatte ich da nur noch geahnt, aber nicht mehr wirklich gespürt) zur Hornbahn machen, als ein Bus mit Aufschrift "Shuttlebus" vorbeikam. Auf meine Nachfrage hin erfuhren wir, daß er tatsächlich die Fans von Bahnhof zum Horn shuttlen würde. Diesen Service nutzten wir dann auch gleich, zumal er ja kostenlos war…
Zu zweit eine Gondel ergattert, wurden wir von Unmengen Watt und Stahl und Drahtseilen usw. in ca. 20 Minuten zum Alpenhaus hochgezogen, wo wir uns gleich in der Wiese ein lauschiges Plätzchen suchten, unsere "Leo-Anfeuerungs-Plakate" ausbreiteten und befestigten, und es uns einfach gut gehen ließen.Natürlich vergaßen wir auch auf den viel zu früh verstorbenen Wouter Weylandt nicht, gedachten seiner mit einem Plakat und Trauerflor an den Ärmeln. RIP, Wouter! Barfuß im Gras, die Tiroler Sonne auf Arm und Kopf, einfach gemütlich, schauten wir uns das "Warm-up", die Kitzhorn-Challenge (Hornerradelung für Ex-, Amateur-, und Hobbyradler) an, wunderten uns bzw. lachten über den Stadionsprecher, der enthusiastischst kommentierte und zwar 2 Rennen gleichzeitig, fröhlich gemischt, und zwar eben erwähnte Kitzhorn Challenge und die Ö-Tour als solches. Das gesamte klang dann ungefähr so "Und der nächste kommt schon zur Tausendmeter Marke hier am Horn und sie sind schon im Brixental die Ausreißergruppe und er ist im Ziel bitte Applaus und sie drehen dann noch eine Runde im Ort ehe sie in Kürze den Einstig ins Horn beginnen da kommt auch schon die nächste Dame…" usw. "in Kürze den Einstieg zum Horn" … die "Kürze" dauerte übrigens über 2 Stunden, so lang bzw. so oft haben wir diesen Satz gehört. Die Werbekarawane bestand aus der enthusiastischen und im 2-Minuten-Takt wiederholten Nennung der Namen der Wirtsleut' am Alpenhaus "Franz und Ursula Reisch": ) Zum Erwärmen der Gemüter und "Uns in Stimmung zu bringen" (ich frage mich – wo waren die andren? N und ich waren ja schon in Stimmung) wurde o.a. Lied eingespielt "Und jetzt nochmal das Ganze für alle" (das ganze = 1 Strophe und 1x der Refrain^^) wo ich tatsächlich mitsang…. Endlich war dann auch die "Kürze" um und die Profis kamen tatsächlich ans Horn. Die "Zahlreichen" (nämlich ca 2 Handvoll) Fans versuchten so etwas wie Stimmung zu machen, was, vor allem im Vergleich zur Tour de France, durchaus verbesserungswürdig ist. Nach dem überraschenden Sieg von Frederik Kessiakoff aus Schweden vor Mauro Santambrogio aus Italien und Leopold Körner aus der Tschechischen Republik sowie dem Spanier Carlos Sastre (immerhin ehemaliger Tour de France Gewinner) kam Lokalmatador Thomas Rohregger als 5 ins Ziel. Wir schafften es dann, per Zufall (waren auf Rückweg von Toilette) noch die Siegerehrung zu sehen. Dank dessen weiß ich jetzt, wie es sich anfühlt auf Bierbänken zu tanzen – um gute Sicht aufs Podium zu haben, mußte frau nämlich auf solchen balancieren. Greg van Avermaet samt seiner mannshohen Riesenwurst und vor allem der hautnahe Blick auf Thommy R (well done, Nachbar!!!) samt seiner Sektdusche, vor der außer uns so ziemlich jeder geflohen ist, und die uns dann auch erwischt hat, haben das dann allerdings wieder mehr als nur wettgemacht.
Für den Rückweg vom Horn wurde das geneigte Publikum zwecks schnellerer Abfertigung zu 6 in die Gondeln verfrachtet, wo wir mit Dänen zusammentrafen (Radsport ist international) Wieder im Tal angekommen, machten wir uns auf die Suche nach dem Shuttlebus zum Bahnhof und wurden dabei vom Fahrer eines Leopard-Trek-Teamwagens aufs freundlichste gegrüßt. Daß der Shuttle dann uns allein gehörte und nur wegen uns zum Bahnhof fuhr, hatte dann schon fast was von VIP Charakter. Um 17.26 Hieß es dann Abschied nehmen von Kitzbühel, der Zug brachte uns wieder nach Hause – mich direkt und N mit ein paarmal umsteigen. Und so ging ein wunderschöner Tag leider viel zu früh zu Ende. Die Wiederholung, nach welcher dieser Tag schreit, folgt garantiert 2012. In diesem Sinne
Auf Wiedersehen Ö-Tour, auf Wiedersehen, Horn – auf Wiedersehen 2012!!!

Edit: Danke @Nina für den gemeinsamen Tag und Spaß. Danke @Wolfi fürs perfekte Wetter. Und: Ich schau aus wien Radler!!!! Wo Sonnenbrille und T-Shirt saß weiß, ansonsten gut gefärbt!!!!!

Sonntag, 19. Juni 2011

Bergvagabunden (meine Version 2011....)

Wenn wir reisen zu fernen Orten,
Jubeln den Radprofis zu.
In unsern Herzen da brennt ein Feuer,
das läßt uns nimmermehr in Ruh.

Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir, ja wir.
Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir.

Mit Schweiß und Tränen,
alles zu wagen, ziehen sie durch das Land.
Vögel ziehen, Sonnenblumen blühen,
wir Fans jubeln am Rand.

Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir, ja wir.
Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir.

Berg ist bezwungen, fast kollabier‘n die Lungen,
Fäuste zum Himmelszelt,
Jubeln, ein Lächeln, Anstrengung vergessen,
der Sieg ist, was zählt!

Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir, ja wir.
Herrliche Orte, Sonnige Höhen
Radvagabunden sind wir.

Nach all den Mühen, heimwärts wir ziehen
Vergessen ist jede Not.
Trotz Konkurrenz da sind sie doch Brüder,
Brüder im Leben und Tod.

Fahrt gut Ihr Radler, kommt uns heil wieder,
Radsportfreunde sind treu, ja treu.
Fahrt gut Ihr Radler, kommt uns heil wieder,
Radsportfreunde sind treu!








(danke@Nina, daß mich auf die Idee gebracht hast)

Mittwoch, 15. Juni 2011

Ich packe meinen Koff….äääh, Rucksack

So früh im Jahr wie noch nie seit ich arbeite und schätzomativ nicht mehr seit Kindergartenzeiten, (hab ich mir im Kalenderjahr 2011 eine Woche Urlaub eingetragen. Schuld daran bin nicht ich, ist auch nicht mein Cheffe, sondern einzig und allein die UCI. Ö-Tour ist nun mal nicht im OktoberNovemberDezember, ja noch nicht mal im September, sondern schlicht und ergreifend im Juli. Noch dazu direkt vor meiner Haustür (ok, schlappe 100 km sind’s von mir schon nach Kitzbühel aufs Horn, aber was soll‘s). Mein Nachbar (TT sei Dank, daß ich das jetzt auch weiß, welch prominente Leute tatsächlich in Hötting, in Fußwegdistanz und noch dazu auf meinem nahezu allsonntäglichen Spazierweg liegend, wohnen) braucht jedwede Unterstützung, die er bekommen kann. Und selbstverständlich bekommt er die auch. Dank meiner lieben Freundin N aus M die mich nicht nur auf dieses Event aufmerksam gemacht hat und selbstverständlich auch mit von der Partie ist, sogar von mindestens 2 kleinen Leo-Fans. Akribische Feinstarbeit in Sachen Planung des Hornsturms ist nun angesagt. Fahrt mit Zug von M bzw. I nach Wörgl, dort Treffen und umsteigen zur gemeinsamen Weiterreise durchs idyllische Brixental nach Kitzbühel und von dort mit Gondel weiter auf luftige 1670m Seehöhe ist schon klipp und klar, Verbindungen sind rausgesucht – brauchen also nur die DB und ÖBB streiklos, ohne Streckenarbeiten und vor allem pünktlich sein. Soweit so gut. Allerdings, wir wären nicht wir, würden wir nicht für ein paar Stündchen Sport-Zusehen Gepäck brauchen wie andere für eine Polar- , oder da ja Sommer ist, Wüstenexpedition. (Alle jene, die jetzt meinen, Schreiberin dieser Zeilen sei sehr eitel – ich kann diejenigen beruhigen: Für 3 Wochen Urlaub brauch ich weniger Zeugs, als andere für 1 Tag).

Wir packen also unseren Rucksack und nehmen mit:



• Proviant in flüssiger und fester Form. Lebensnotwendig. Haben Hunger, haben Durst, Dehydrieren ist nicht gut, Kreislaufprobs auch nicht und außerdem: irgendwie muß ja die Zeit bis zur Zielankunft der Athleten herumgebracht werden. Warum also nicht mit Essen? Aus Solidarität mit Senor Contador, der da mal ein biiiiiiiiiißchen reingefallen ist, verzichten wir auch auf spanische Steaks.


• Sonnenbrille. Statussymbol für jede(n) Italiener(in). Außerdem: womöglich scheint die Sonne.

• Fotoapparat. Damit die lieben Daheimgebliebenen dann auf Facebook Blume, Zugeinrichtung, Proviant, usw bewundern können. (wenn wir gut aufgelegt sind, gibt’s auch Speichen zu sehen)

• Marschtabelle. Wir müssen ja Bescheid wissen.

• MP3-Player. Zum Musikhören. Allerdings nicht Franzl Posch, diese Vorliebe teile ich dann mit meinem Promi-Profi-Nachbarn nicht wirklich..

• Straßenmalkreide. Leopard muß supportet werden, Wouter darf nicht vergessen werden.
• Fanplakate. Siehe Straßenmalkreide. Leopard muß supportet werden, Wouter darf nicht vergessen werden.

• Trauerflor. Woutje, jij bent altijd en deel van ons en voor altijd en ons hart.

• Gute Laune. Haben wir sowieso

und last but not least
• Schnaps. Zum Aufn Thomas-Rohregger-Sieg anstoßen.

Hoffentlich vergessen wir nicht uns selbst vor lauter „Muß-Mit“ ;)

Noch 19 Tage – der Countdown läuuuuuuuuuft

Mittwoch, 1. Juni 2011

Eviva Espana – (2011 Version)

Ja in Spanien gibt es viele tolle Sportler
Ob Fußball, ob Tennis oder Rad.
Und für ihre gute Leistung
Hat Fuentes stets ein Mittelchen parat.
Die Aspirin, die lassen wir zu Haus
Bei Fuentes sieht es nicht nach leerem Arztschrank aus…


 

Der Bertl siegt bei Tag und Nacht
-Eviva Espana-
Der Fuentes weiß, wie er das macht
-Eviva Espana-
Die Gurken, die sind voller Gift
-Eviva Espana-
Die Steaks mit Clenbuterol,
das findet Bertl toll


 

Ja es fesselt Bert der Reiz des Siegens
dieser Gedanke, er läßt ihn nicht mehr los,
wenn die Leistung ohne Doping wäre,
dann wär sie wirklich grandios.
Doch das ist halt nicht drin,
drum fährt zu Fuentes er immer wieder hin.


 

Der Bertl siegt bei Tag und Nacht
-Eviva Espana-
Der Fuentes weiß, wie er das macht
-Eviva Espana-
Die Gurken, die sind voller Gift
-Eviva Espana-
Die Steaks mit Clenbuterol,
das findet Bertl toll


 

Schaust Du daumendrückend Tour de France
dann trifft dich bald der Graus,
denn an Stelle von Christophe oder Andy
fährt Bert das maillot jaune nach Haus.
Da hört er Pfiffe überall,
doch ihm ist das egal…


 

Der Bertl siegt bei Tag und Nacht
-Eviva Espana-
Der Fuentes weiß, wie er das macht
-Eviva Espana-
Die Gurken, die sind voller Gift
-Eviva Espana-
Die Steaks mit Clenbuterol,
das findet Bertl toll


 

Montag, 16. Mai 2011

Bundesliga 2010/2011 – der Nachschlag

Die Bundesligasaison 2010/2011 ist Geschichte und Fan ist geneigt zu sagen "Gott Sei Dank". Erleichterung. Neben den aufrichtig gemeinten, herzlichen Glückwünschen an den bzw. die verdienten Meister von Borussia Dortmund (paßts uns gut auf die Schale auf, wir wollen sie nächste Saison heil und ganz zurück, ja?) gibt's doch das ein oder andere was durchaus auch mir persönlich weniger zugesagt hat.
Zum Beispiel das Abschneiden von Schulden 05. Schaffen die Spacken doch glatt den Klassenerhalt. Was hätte es denn schöneres geben können, als folgendes Szenario: Dortmund wird Meister (die haben ihr Soll erfüllt) und ihr Erzfeind verliert sich runter in Liga 2. Aber neee, auf die ist kein Verlaß.


Sauer aufgestoßen, bei aller Vereinsliebe, sind mir auch gewisse Machenschaften bzw. Aktionen rund im und um den FC Bayern. So beispielsweise der unfeine Rauswurf Louis van Gaals. Ich frag mich echt: Warum? Kann man wirklich von einem Tag auf den anderen all die Erfolge vergessen, die er mit dem FCB in der Vorsaison gefeiert hat? So als kleine Erinnerung 2,5 Titel… Kann man das echt vergessen? Was damals gut war, kann doch nicht auf einmal schlecht sein. Mal abgesehen davon, daß ja die Herren Spieler spielen (nomen est omen) nicht der Trainer. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, daß unser Tulpenlouis jemals zu den Jungs gesagt hätte "Ihr mußt verlieren"…. Schwachsinn.


Weniger prickelnd finde ich auch die Idee Den Herren Unalter aus Schulden 05 zu holen… Wir brauchen doch das Volk nicht finanziell unterstützen. Abgesehen davon bin ich sowieso nach wie vor der Meinung, man hätte es mit Thomas Kraft weiterhin probieren bzw. durchziehen können. Schade, wieder ein Talent verschenkt. An dieser Stelle muß ich aber auch dezidiert erwähnen, daß ich gewisse Aktionen der sogenannten "Fans" des FC Bayern nicht einmal mehr mit einem Kopfschütteln abtun kann. War "koa Neuer" noch sehr gelungen, so waren doch die Attacken gegen Uli Hoeneß, den Mann, der die Bayern mehr liebt als sonstwer auf der Welt, mehr als nur allerunterste Schublade. Shame on you!!!


Persönlich enttäuschend fand ich auch das Abschneiden von Werder Bremen. Nein, ich hege keine irgendwie gearteten Sympathien für die Jungs von der Weser, aber ein Verein, der immer vorne mit dabei war… dar gehört doch nicht in den Abstiegskampf…

Noch kurz ein Wort zu den Trainern. Dickes Chapeau vor Kloppo – inklusive einer großen Sympathiebekundung – sowie vor Mirko Slomka (Hey, Hannover – Ihr habt in jedem Spiel einen Mann mehr am Feld gehabt: Robert Enke. Was meint Ihr, wie stolz der auf Euch ist…) Der Preis für den unsympathischsten Trainer (rein subjektiv bitte) geht dieses Jahr an Mainz. Thomas Tuchel ist mir in der ganzen Saison immer noch unsympathischer und unerträglicher geworden. So sehr ich Mainz als Verein den Erfolg gönne (man ist ja nicht so) aber dem Herren Trainer mitsamt seiner unbeschreiblichen Arroganz täte es definitiv nicht schlecht, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden.

Jetzt noch EL und CL Finale (das Pokalfinale streiche ich mangels FCB Beteiligung) und dann geht's endgültig in die verdiente Sommerpause… mit genau!!! Speichensport zum Abwinken :D :D :D

Freitag, 13. Mai 2011

In memoriam Wouter Weylandt


Warum? Warum? Warum? Eine Frage, die wohl niemanden mehr aus dem Kopf geht. Zumindest niemanden, der sich für Radsport interessiert oder einen Funken Menschlichkeit im Herzen trägt. Warum nur? Warum nur mußte Wouter Weylandt, diese sympathische Profi beim Radrennen, bei der Ausübung seines geliebten Berufs, sterben? Eine Frage, die einem immer im Kopf rumgeistern und auf die es doch keine Antwort gibt und wohl auch nie geben wird.
An diesem 9 Mai hat sich alles, alles was man mit Sport verbindet, auch, was man an Sport liebt – der Kampf um Punkte, Zeiten, Siege – ein für allemal relativiert. Nicht wird jemals wieder so sein wie es früher einmal war. Früher, als die Radsportwelt noch in Ordnung war. Als das größte Problem, das negativste noch die leidigen Dopingdiskussionen waren.
Die Bilder vom darauffolgenden Dienstag… Wenn so angeblich "hartgesottene" Profis weinen wie kleine Kinder. Niemand wird die Tränen eines Tyler Farrar je vergessen, denen er sich nicht schämte. Die Mühe, die er hatte, sich am Ende der "Goodbye Wouter-Etappe" noch am Rad zu halten. Die bedrückte Stimmung als letztes Ehrgeleit jener Menschen, die für Wouter sicher etwas wie eine zweite Familie waren. Die bedrückende Stille, die Anteilnahme der Fans. Aber auch der Beweis, daß bei aller Konkurrenz die Radsportler wie eine einzige, große, zusammengehörige Familie sind. Die Zieleinfahrt der Teamkollegen Arm in Arm mit seinem besten Freund Tyler. Das gemeinsame Weinen, die Trauer, die alle verbunden hat.
Wouter, wir alle haben Dich gemocht, geliebt. Deine Kollegen, Deine Konkurrenten, die Fans. Du warst ein vorbildlicher Profi, ein Idol für viele. Wie schlimm mag es erst für Deine Familie, Deine Freundin und Dein noch ungeborenes Kind sein, Dich verloren zu haben? Was bleibt ist der Trost, daß Du es dort, wo Du jetzt bist, besser hast. Daß Du von dort auf all Deine Lieben achtgeben wirst, auf Deine Familie, auf Deine Freunde, daß Du ein Schutzengel sein wirst, für Deine Kollegen, daß sich so etwas nicht, niemals mehr, wiederholt. Die Gewißheit, daß wir Dich da oben wieder sehen werden. Wenn es im Himmel ein Radteam der Engel gibt, Wouter, dann bist Du jetzt dessen Kapitän. Und wir werden Dich wiedersehen, ganz gewiß. Un Léopard ne meurt pas, il dort. Du bist und nur vorausgegangen. Dorthin, wo immer perfektes Radwetter herrscht, wo die Sonnenblumen und der Lavendel immer blühen, wo kein Anstieg zu steil, zu schwer ist.
Wir werden Dich nie vergessen!
RUST EN VREDE WOUTER!!!

Dienstag, 22. Februar 2011

And the Oscar goes to…

Hollywood und alle Filmbegeisterten stehen Kopf. Bald ist es so weit -> die Oscars werden verliehen. Damit die Zeit des Wartens nicht zu lang wird, greife ich vor und überreiche die Sportoscars 2010 rückblickend aufs vergangene Jahr in 15 Kategorien an mehr oder minder gleich viele Gewinner *Fanfare blas und roten Teppich ausroll*

And the Oscar goes to….

  1. Oscar für die originellste Ausrede: Alberto Contador. Positiv auf ein Dopingmittel mit dem lustig klingenden Namen Clenbuterol getestet, weist er jede diesbezügliche Einnahmeaktivität zurück. Schuld ist vielmehr ein zu Steak verarbeitetes Stück Rindfleisch (wahlweise je nach Medium wo er's kundtut kann's auch Kalb sein), welches mit diesem Mittel verseucht, weil zu lebenden Zeiten fehlgefüttert, wurde und das ihm gute Freunde nach Douce France zur Tour de mitgebracht haben, damit Klein-Berti nicht hungern muß. Nach Zahnpasta und hundehaaren nun also die Muh-Kuh.
  2. Oscar für Charakterlosigkeit: Ebenfalls Alberto Contador. Die Panne eines direkten Konkurrenten auszunützen und spöttisch grinsend an diesem vorbeizuziehen… so weit unterst gibt es gar keine Schublade, wie das ist. Ob das durch Clenbuterol hervorgerufene Kondiwachstum analog eine Verminderung von Herz, Hirn, Menschlichkeit und sportlicher Fairneß hervorruft?
  3. Oscar für Gutgläubigkeit: Andy Schleck. Wer bei A.C. noch immer an dessen Unschuld & Sauberkeit glaubt und hofft, daß er nicht bestraft, respektive gesperrt, wird, hat diesen einfach verdient.
  4. Oscar für das Fußballtor des Jahres: Carles Puyol, Spanien, WM-Halbfinale. Für Nicht-Deutsche selbsterklärend, warum. Nicht-Nicht-Deutsche dürfen gerne eine Erklärung suchen. Dagegen verblaßt sogar Arjen Robben im DFB-Pokal Halbfinale. Het spijt me
  5. Oscar für die nervigste Nationalhymne im Sport: Spanien – Marcia Real. Sorry liebe Fußballweltmeister und deren Landsleute, so sehr sie mir auch gefällt, aber Ende Juli aux Champs Élyssées kann ich sie einfach nicht mehr hören. Es ist an der Zeit für "Ons Hemecht"
  6. Oscar für den freundlichsten Sportler: Mario Stecher, Nordische Kombination. Wer als Sportstar am frühen Morgen die von der Prominenz her weit unter ihm stehenden Fans von sich aus als erstes mit einem freundlichen "Hallo guten Morgen" grüßt, gewinnt nicht nur Sympathien, sondern auch einen Oscar.
  7. Oscar für den besten Ausspruch: Seppi Hurschler, Nordische Kombination. "Das ist Schweizer Präzision" -> Kultstatus.
  8. Oscar für den Schönsten "Ätsch"-Faktor: Andi Kofler. Von allen als "Unter ferner liefen" abgestempelt, gewinnt er dennoch die VST 2009/10 – und läßt dem Top-Favoriten Schlierzenzauer Gregi keinen Platz an der Sonne.
  9. Oscar für Verständnislosigkeit: Rennleitung Tour de France. Da macht Comeback-Lance bei der finalen Tour d'honneur auf ein jeden betreffendes Thema aufmerksam – Krebs, solidarisiert sich mit 28 Mio. an dieser Krankheit Leidenden, grüßt diese gemeinsam mit seinen Teamkollegen mittels "28"-Trikot und wird dafür bestraft. Kopfschütteln für soviel Scheuklappendenken, das die TdF-Granden an den Tag legen.
  10. Oscar für die größte Scheinheiligkeit: Martin "Micho" Demichelis. Jahrelang dem FCB ewige Treue schwören, nach Toren und Siegen Wappen küssen und die Liebe zum FCB erklären, um sich dann zu einem Abstiegskandidaten in Spanien abzusetzen, weil einem der Trainer nicht zu Gesicht steht, und das bloß, weil dieser Leistung und professionelles Verhalten, welches vor allem Zweiteres man nicht zu geben bereit ist, verlangt ) und von dort nochmal die Liebe zum FCB zu erklären und diesem nachzutrauern verdient ein Fettes "Buuuuuuuuh" und einen Falschheits-Oscar.
  11. Oscar für Undurchsichtigkeit: FIFA, Weltfußballverband. Schickt bei der WM mit Massimo Bussacca den besten Schiri nach nur 1 Spiel heim und läßt zig andere unfähige und inkompetente Pfeifen weiterpfeifen, wie beispielsweise Senor Lorrinda – wenn da nicht was zum Himmel stinkt.
  12. Oscar für Bestechlichkeit: FIFA. WM Vergabe nach Katar und Rußland – mehr braucht man nicht zu sagen. Oder glaubt jemand ernstlich, die Bewerbungen wären so hervorragend gewesen??
  13. Oscar für "Zum-Himmel-Stinkerei": Schalke 04. Halt kein Geld, gibt dieses aber mit vollen händen aus und investiert in Spieler bis der Kader platzt, abgesehen von einem Schuldenberg, der so hoch ist, daß es nicht nur jeden Lizenzierungsbeauftragen davon abhalten und abschrecken müßte, eine solche zu erteilen, sondern auch den Libanon – immerhin das Land mit der höchsten Staatsverschuldung – in den Schatten stellt und das sogar problemlos.
  14. Oscar für "In-den-Finger-geschnitten": Michael Ballack. Bricht erst Martin Demichelis sämtliche Knochen im Gesicht, läßt dieses als ein Trümmerfeld, Lebensgefahr inclusive, zurück, findet das aber durchaus nicht entschuldigungswürdig, sondern "normal", um daraufhin wütend zu werden, weil jemand auf sein eigenes Füßchen steckt, sich dafür sogar entschuldigt, was aber den Schaden niiiiiiie gutmachen kann. Außerdem wollte er seine Karriere, nachdem Chelski ihn für nicht mehr gut genug befunden hat, bei Real oder sonst einem Top-Verein beenden, weil alles andere unter seiner Würde…..und landet letztlich bei Vize-, pardon Leverkusen…
  15. Oscar für die schwachsinnigste TV-Kommentation: Wolff Fuß, SAT1. Setzt sich knapp aber doch vor den ZDF und ARD Kollegen durch. Neutralität und Objektivität wird bei den Herren klein geschrieben. Patriotismus in allen Ehren aber andere so zu verteufeln... Pfui Teufel!

Montag, 17. Januar 2011

Combining in a Winter Wonderland

Wenn Weihnacht um, die Keksdose leer und die Vierschanzentournee Geschichte ist, dann ist es soweit: Der beste, weil tollste oder tollste weil beste Sportevent des Winters steht vor der Tür – und das nur wenige Kilometer von der eigenen Haustür entfernt: Der Weltcup der Nordischen Kombination in Seefeld. Ein klarer Pflichttermin, der – da muß man Walter Hofer ja tatsächlich danken – nicht der gnadenlosen Kürzung der NC-Wettbewerbe zum Opfer fiel.

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Sich den zu knapp bemessenen Nachtschlaf aus den Augen reibend trafen sich N aus M und E aus I zu frühmorgendlicher Stunde am Seefelder Hauptbahnhof, um live und hautnah mit dabeizusein, wenn sich die besten der besten in der Königsdiszilpin des nordischen Sports matchen. Trotz des sonnigen Wetters und den angenehmen Temperaturen gestaltete sich der Weg zur neuen Toni-Seelos-Schanze (neumodisch "Kompetenzzentrum" genannt) schwieriger als erwartet, ging es doch, aufgrund der Bodenverhältnisse tendenziell 1 Schritt vor und 3 zurück… Was natürlich abgebrühte Sportafficionadas nicht daran hindert, sich dennoch zum gewünschten Ziel vorzuschlagen – ein Projekt, das letztlich auch von Erfolg gekrönt war. Rechtzeitig zum Ende des Probedurchgangs wurde der Platz an der Bande der Schanze im Auslauf der selbigen (also der Schanze, nicht der Bande) eingenommen und die Athleten der Lüfte und des Bodens hautnah unter die Lupe genommen und lautstark angefeuert. Trotz der etwas höheren Temperaturen als auf dem Bergisel waren die Zehen der beteiligten Fans nicht gerade von ihrer Aufgabe, still zustehen im Schnee, begeistert und untersagten jegliche Lebenstätigkeit – zumindest solange, bis Jason Lamy-Chappuis als "Halbzeitsieger", will heißen Führender nach dem Springen, feststand. Schließlich wartete dann ein Erlebnis der besonderen Art, das nur – ich betone nur!!! – ausschließlich und exklusiv dem zahlenden Publikum des Wettbewerbs vorbehalten war: eine exklusive, gratis Schanzenbesichtigung, inklusive Regionen, die sonst nur die Athleten selbst sehen, wie zB Aufwärmraum, der tatsächlich warm ist, oder auch den Platz direkt neben der Anlaufspur, sprich Startgate, der einen erkennen ließ wie steil es da wirklich runter geht und, und, und. Natürlich durften wir auch mit jenem Sessellift fahren, der sonst nur den Athleten vorbehalten ist, und uns so wie Herr Gottwald, Stecher oder Michielli fühlen.

Die Mittagspause wurde, schon traditionell, im schnellsten Restaurant der Welt verbracht, wo uns die Gelegenheit geboten wurde, die Füße und sonstigen Gliedmaßen gleich nochmal ein bißchen aufzutauen und – Memories of holidays in Italy – zu essen!!! Frisch gestärkt und gewärmt, ging es also zu Teil 2 der Kombi, zum Langlauf, der sich extrem spannend gestaltete *Ironiemodus wieder off* weil der nach dem Springenden führende Franzose eben mit so einem großen Vorsprung führte, daß nur ein Kapitalsturz ihm den Sieg hätte nehmen können. Er stürzte zwar nicht, dafür erwischte es einige andere arrivierte Athleten in der wohl etwas sehr eisigen Abfahrt, die aber zum Glück alle von schwereren Verletzungen verschont blieben. Am Ende der 10km Laufstrecke stand nun auch offiziell fest, was vorher inoffiziell schon klar gewesen war: Unser aller Lieblings-Jason war der strahlende Sieger von Tag 1 in Seefeld, vor Magnus Moan und Mikko Kokslien. Nach der Siegerehrung und Bewunderung des freundlichen Hundes von "Giuseppe Michielli seiner Freundin" hieß es wieder zurück in die Heimat, um neue Energien Für Tag 2 zu sammeln.


 

An Tag 2 erschien E aus I erst zum Langlauf, da es sich sonst kirchenbesuchstechnisch zeitlich nicht ausgegangen wäre. Natürlich ging es nicht direkt zum Langlauf, sondern, man ahnt es schon, ins schnellste Restaurant der Welt (warum es diesen Namen trägt, vgl: http://mondodicoppa.blogspot.com/2010/01/in-geheimer-mission-ein-nicht-ganz.html) um zu essen und dabei auch mitzuerleben, wie Österreicher den Alpinsport erleben… Nachdem wir beide wohlgesättigt waren, begaben wir uns wieder – auch heute 1 Schritt vor, 3 zurück – an die Loipe um diesmal ein tatsächlich spannendes Rennen mitzuerleben, das einige Führungswechsel brachte. Natürlich war das Rennen erst, nachdem wir ein paar sogenannten Fans erklärt hatten, was NoKo eigentlich sei, warum die Leute kreuz und quer laufen (Aufwärmen!) und daß das Springen schon Geschichte war… Wie gesagt, diesmal ein spannendes Rennen mit Magnus Moan als Sieger vor Jason Lamy-Chappuis und David Kreiner. Tja und dann hieß es wieder nach Hause und wieder 1 Jahr aufs nächste Mal Wintersport in Seefeld warten…

Was wieder einmal positiv ins Auge stach – welch freundliche Menschen doch Kombinierer sind. Schlagen keinen Autogrammwunsch aus, reden mit Fans, bedanken sich, wenn ein Fan um ein gemeinsames Foto fragt (Giuseppe Michielli) oder stehen einfach unter den anderen Fans mittendrin wie ihresgleichen (Mario Stecher!!!! Aber der ist sowieso ein unglaublich lieber und feiner Kerl, ohne jegliche Starallüren, von dem sich so manch anderer Profisportler eine Scheibe abschneiden könnte)

Achja, Gregi, der angeblich als Vorspringer an den Start gehen wollte, um zu trainieren, wurde nicht gesichtet. Wahrscheinlich war ihm der Zeitpunkt zu früh oder die Veranstaltung zu minder, oder es gab kein Preisgeld oderoderoder…


Fest steht, Kombis sind einfach das netteste, was es im Sport gibt, Seefeld ist immer wieder aufs Neue "Wintersportevent des Jahres" und die Vorfreude auf 2012 hat bereits begonnen!

Dienstag, 4. Januar 2011

Und i fliag, fliag fliag wia a Fliaga….

Wir schreiben den 3 Januar 2011. Der Rest des bei mir nicht vorhandenen Silvester-Neujahrsrausches ist, vor allem weil eben nicht vorhanden, weg, Geschichte und passé und das wirklich wahre Leben hat mich wieder. Will heißen, es hat mich immer Anfang Jänner wieder, schließlich und endlich geht es da traditionell (und heuer schon zum 10 Mal!) live zu einer Sportgroßveranstaltung, genauergenommen zum Bergiselspringen. Also auch heuer. Natürlich nicht alleine, sondern mit 2 lieben Freundinnen. N aus M und K aus G. Die angenehmen -9 Grad Außentemperaturen waren wirklich alles andere als angenehm, auch wenn geneigter Leser das vielleicht gar nicht so glauben mag, allerdings hatte ich schon mal -22° miterlebt, die alles andere dann doch relativieren. Noch dazu hat damals Sven Hannawald gewonnen. So als Detailchen am Rande. (Peccioli war dann doch eeeeetwas wärmer)

Wie auch immer zeitig um 10.15 gings los, Richtung Stadion und das alles per pedes, um zumindest eeeeeeetwas Wärme und Bewegung zu bekommen. Lobenswert an der Stelle sei erwähnt Familie Morgenstern, die genauso wie Ottoline Normalsterblich zu Fuß ohne VIP-Bonus den Bergisel erklomm und sich genauso wie wiederum Ottoline Normalsterblich der Sicherheitskontrolle unterzog… An dieser Stelle sei erwähnt: Um meine Kondition ist es doch nicht soooo schlecht bestellt wie manche annehmen möchten. Im Gegensatz zu 2010 hab ichs ohne Probleme hochgeschafft. Ok, zu meiner Verteidigung sei gesagt, es ist sicher nicht die sinnvollste Idee, 2 Tage nach Bettlägrigkeit mir Rest-Erkältung, Halsweh, Schnupfen und damit verbundener Atemlosigkeit bei (klirrender) Kälte knappe 15 Minuten steil berghoch zu rennen….

Im Stadion nach Toilettenbesuch – das erste Mal in all den Jahren, daß dort kein Gedränge herrschte – guten Platz gesichert. Zum Zeitvertreib (hey bitte, es war 1,5h bevor iiiiirgendwas anging) wurde gefuttert und Tee getrunken und sich dabei weidlich amüsiert über den TourneeTv-Zwerg mit seinen dusseligen Stimmungsmachversuchen, gepaart mit "Dalli-Klick" wo irgendwelche uninformierten, sogenannten Fans mittels Aufdecken einzelner Feldchen auf der Leinwand erkennen durften, respektive mußten, welcher Springer sich hinter dem Schwarz verbirgt - und dabei hoffnungslos scheiterten, während unsereins meist beim ersten aufgedeckten Feld schon wußte, wer gemeint sei, anschließend folgender Bussicam, die an Sinnlosigkeit kaum noch zu überbieten war, um dann mehr oder minder endlich beim Probedurchgang zu landen, nachdem Herr Ansgar Irgendwas seinen "Bergiselsong" zum besten gab, über den Schreiberin dieser Zeilen nicht urteilen kann, da sie, in weiser Voraussicht – und DJ Alex geschödigt, auch wenn das ein ganz anderes Persönchen ist – es bevorzugt hat, in höchstmöglicher Lautstärke, die der MP3-Player von sich gibt, Norbert Rier samt seinen Spatzenkollegen aus Kastelruth über die "Juwelen der Heimat", zu denen, diese Bemerkung sei gestattet, Tirol und auch der Blick vom Bergisel an einem klaren Tag wie gestern auf die angezuckerte Nordkette definitiv gehört, schwärmend singen oder doch eher singend schwärmen zu lassen. Achja: La Ola wurde auch gemacht und gesungen. Unter anderem "Steirermen san very good" oder auch die heimliche Landeshymne Tirols "Dem Land Tirol die Treue" – bei dem 22000 Leute andächtig bis inbrünstig mitsangen, darunter sicher auch viele Nicht-Tiroler. Nach dem Probedurchgang ging es weiter mit oben bereits erwähnten sinnlosen Spielen, wo sich beim "Skisprungwissensquiz" ein Schlieri-Kreischi äußerst blamierte, sowie La Ola, Singen (Fliegerlied!!! -> Kult!!!!!!) Die Rede des Herrn ÖSV-Präsidenten habe ich übrigens gleichermaßen verpaßt, wie oben erwähnten Song. Nach 10mal Bergisel live kann ich das Ding auswendig mitplappern… Achja, die traditionelle Fahnenparade der teilnehmenden Nationen fand natürlich auch diesmal statt.

Der erste Durchgang gestaltete sich, wie irgendwo vorherzusehen, zu einer Art Triumphzug für Österreich mit der für mich schönen Tatsache, daß Lieblings-Anssi den 2 Durchgang erreicht hat, was dann doch ein klein wenig über das Ausscheiden des "big ol'man" Janne A. hinwegtröstete.

Die Halbzeitpause wurde wieder mit oben bereits erwähnten sinnlosen Spielen, Bussicam, sowie La Ola, Singen (Que sera incl gemeinsamen Schunkeln, "Hände zum Himmel" – auch so was Ähnliches wie Kult) verkürzt, um dann frisch und mit erfrorenen Zehen (die warmen Temperaturen an der Anzeigetafel halte ich für ein Gerücht und ich bin mir sicher, daß mir so manch anderer am Bergisel Anwesende mir dabei recht gibt) in die finale Entscheidung, auch bekannt als 2 Durchgang, zu gehen oder doch eher zu stehen, in welchem Michael Uhrmann, seines Zeichens bekennender Bayernfan, bewies, was FCB-gen heißt, und den weitesten Sprung nach vorne machte, was dann auch mit dem Ehrentitel "Man of the Day" honoriert wurde. Unter dem brandenden Jubel im Kessel gewann schließlich Thomas Morgenstern, der bei der "Ansprache des Siegers" an das Publikum auf die Frage, was für ein Gefühl es denn sei, am Bergisel zu gewinnen, schlicht und ergreifend und vor allem berührend antwortete (ich zitiere): "Oanfoch oa Wort: Danke". Daß die Nationalhymne etwas schrottig klang, sodaß ich mich gefragt habe, wo man diese Blasmusikkapelle denn ausgegraben habe, klang sie doch (meine Beschreibung) "wie ein besoffener Pianist, der sich als Trompeter versucht" bzw. (Beschreibung von N) "Maus in der Trompete" mit dem gemeinsam getroffenen Schluß, daß man das bei der Noko Seefeld wesentlich besser könne, fällt dann auch nicht mehr wirklich ins Gewicht. Lustig waren dann schon eher die nun auch im Skispringen vertretenen Flitzer, die aus lauter Freude über den Morgensternschen Sieg doch tatsächlich bei Minusgraden "Oben ohne" durch den Schanzenauslauf liefen und sich von den Ordnern nicht aufhalten ließen.

Am Ende sei noch lobend erwähnt, daß, allen argen Befürchtungen meinerseits zum Trotz, der Stadionsprecher Rainer Dierkes "Mit dem modischen Käppi" der nur deswegen (eigenaussage) eine Sonnenbrille zum Moderieren trug, weil er von der Atmosphäre geblendet war, wohl seinen guten Tag ausgepackt hat. Kein "Longest jump so far" nach dem ersten Sprung, die Nationalitäten nicht falsch zugeordnet (Ich erinnere "Janne Ahonen aus Polen"), die Namen ansatzweise richtig ausgesprochen (we remember "Mockthi Hautamäggi") und auch keine sonstigen Sinnlosigkeiten von sich gab (Spanien-Spiel "Tschäääääääiiiiiiinsch wisssss Spähin")… er wird wohl tatsächlich mit fortschreitendem Alter klüger…

Was noch zu sagen bleibt: Ich freu mich für Adas, little big Polishman. Und für Uhri. Und für Matti. Und für Anssi. Ich freu mich auch auf etwas: Auf Seefeld, Noko 2011, das bald ins Haus steht.

Und auf das nächste Bergisel-Springen. In dem Sinne: Survived Bergisel 2011. Auf Wiedersehen 2012!