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Montag, 16. Januar 2012

Same procedure…

Wir schreiben, äh, schrieben, den 4.1.2012. Also der 4 Tag im neuen Jahr und gleichzeitig, wie schon seit Jahren Tradition, der Tag des Bergiselskispringens (wenn es nicht gerade, wie in den letzten Jahren ab und an der Fall, auf den 3.1. vorverlegt wird). N aus M und E aus I (zu der Woche, zu der besagter Tag gehört in St.) natürlich mit dabei. Eigentlich hätte E’s bessere Hälfte auch mitkommen sollen und wollen, mußte aber aufgrund einer Beerdigung passen. Also gings allein los in St, 9.47 mit dem Zug… Schon da schwante Schreiberin dieser Zeilen Schlimmes. Sie (also Schreiberin dieser Zeilen) stand brav, artig und liebenswert, wie sie nun mal ist, am Bahnsteig Richtung Innsbruck, als auf dem gegenüberliegenden Gleis ein „Herr“ mittleren Alters, der definitiv nicht mehr 0,0 Promille hatte, lautstark durch den ganzen Steinacher Bahnhof „Gemma Schlieri schaun und die anderen owatschn“ brüllte. Wenig überraschend bestieg er natürlich auch den Zug nach Innsbruck, in dem weitere leicht (?) angeheiterte Skisprungfans rumradauten. Ist ja okay, wenn jeder seinen Favoriten unterstützt, aber die anderen deswegen (wie mehrfach gehört) runtermachen ist dann doch eeeeeeeeeeetwas entfernt von Sportsgeist. Meine bescheidene Meinung halt. Finalmente am Innsbrucker Bahnhof angekommen, ging’s im Sturmschritt (jaja, ich war wohl die einzige, die dazu noch in der Lage war, die anderen aus meinem Zug waren schon zu angeheitert dazu) Richtung Aufenthaltsraum (Sprich den „wunderbaren“ Glaspalast neben dem McDonalds) wo der vereinbarte Treffpunkt von N und E war. Gesucht, gefunden, begrüßt und ab Richtung Outside, dort eine Straßenbahn ergattert, und das direkt am Bahnhof, nämlich die STB, was den achsoweiten (Ironiemodus wieder aus) Weg in die Museumstraße zur 1er ersparte, und losgeruckelt Richtung nähere Umgebung des Bergisels. Lobenswert: Von der Bahn aus Familie (Sprich Papa – weil sehr bekannt leicht erkennbar) Morgenstern beim Zu-Fuß-Gehen auf Innsbrucks Straßen Richtung Bergisel gesichtet. Amüsant: Durchsage des Schaffners bei der Haltestelle Stubaitalbahnhof „Fürs Bergiselspringen bitte Aussteigen, nehmts Euern Dreck bitte a wieder mit“. Dann der Fußmarsch auf den historischen (ja, genau, die Geschichte mit Andreas Hofer…) Berg, der mir jedesmal noch kürzer vorkommt. (Liegt das vielleicht an der Routine???)


Dann im Stadion: Meiner bescheidenen Meinung nach definitiv zu warm für Skispringen (ist ein Wintersport), dazu bewölkt (Egal) und windig (illegal). Was solls, der echte Fan beißt durch – und hält Daumen. Nach Adam Malysz‘ Abgang meinerseits in erster Linie (Adel, pardon, Patriotismus verpflichtet ;) ) für die zumindest im ersten Durchgang zweifach vertretenen Italiener und die Finnen. Stichwort Italiener – Andrea Morassi hatte mit seinem Ko-Partner Schlierenzauer ein echtes Hammerlos, sozusagen ein Freilos für den Österreicher – daher sehr unverständlich, daß dieser es nötig hatte, nach geschafftem Ko-Duell-Sieg dem unterlegenen die Zunge zu zeigen. Unsportlich, Monsieur, unsportlich. Dafür haben N und ich nun, es wird ja immer von einem dritten Weltkrieg geredet, was ich bislang als übertriebene Panikmache abgetan und für ein Gerücht gehalten habe, den Ursprungsort desselben entdeckt: A. Pointner und seine Konsorten. Kaum war ein Nichtösterreicher besser als ein Österreicher hieß es „Pointer marschiert in Norwegen ein… Pointner auf dem Weg in die Schweiz… Österreichs Marine ankert vor Japan… Pointner okkupiert Polen“ usw. Natürlich nur ein kleiner Scherz unsererseits, bei dem der Ehrgeiz der Österreicher etwas aufs Korn genommen wurde. Die Sensation nach dem ersten Durchgang war für viele tatsächlich ein Pole. In Abwesenheit des großen Adam Malysz, der, siehe oben, seine Karriere letztes Jahr leider beendet hat, was nicht nur dafür sorgte und sorgt, daß nun ein Publikumsliebling weniger existent ist und, daß leider keine Polen mehr in den Stadien sind, die für Stimmung sorgen, weswegen die Stimmung auch am Bergisel unter aller S**, pardon, Kritik war, führte doch glatt Kamil Stoch. Im zweiten Durchgang wurde er dann doch etwas vom Winde verweht, weswegen der Sieg an Andi Kofler aus dem schönen Tiroler Landl ging, was bei dem Pärchen vor mir für eine Tränenattacke sorgte, zumindest beim weiblichen Teil davon, weil es nicht Schlieri war, der gewonnen hatte. Ebenfalls auffallend war, daß viele Fans aufgrund des Nicht-Schlierenzauer-Siegs das Stadion verließen, ohne den Sieger mitzubekommen. Unsportlich, meine Herrschaften, unsportlich. Den ärgsten Großeinsatz, als der Sieger feststand, hatten dann ohnehin und eh und sowieso die „Arbeitskollegen“ des Siegers, sprich die Polizei (Andi Kofler ist ja Polizist, Anm. d. Verf.), die jede Menge Flitzer aus dem Auslauf rausbugsieren mußte. Das Abspielen der Hymne – das 4. Mal in Serie, daß ich die Österreichische höre – naja, eine schauderbarliche Quietschversion, da hätte man sich schon was Schöneres gewünscht und verdient. Das Publikum fand es übrigens äußerst notwendig, die Hymne nicht mit der gebührenden Achtung zu verfolgen… Dafür gab’s dann, als die heimliche Nationalhymne Österreichs. „I am from Austria“ gespielt wurde extremes Gänsehautfeeling… Alles, wirklich alles, was vor Ort war hat mitgesungen. Geht dann doch ordentlich unter die Haut. Nicht unter die Haut, sondern in die mittlerweile doch festgefrorenen Füße, ging dann der Abmarsch (oder Abwärtsmarsch)vom Bergisel. Haben wir dann aber doch gut gemeistert ;) Per pedes Richtung Bahnhof und kurz bei Burgerking gestoppt, ehe es nach einem kurzen Ratscher mit dem jeweiligen Zug zurück ging. Dort, also back in St. der für mich schönste Moment des Tages – mein Schatz am offenen Fenster stehend und mir entgegenwinkend… Das hat(te) verdammt viel.

Und ansonsten… Same procedure as the last year, same procedure the next year…