Dies irae, dies illa
solvet saeclum in favilla
teste David cum Sybilla.
Es war ein Tag des Zorns und der Rache. Und - welche Genugtuung. Es ist eingetroffen - Rache wurde genommen für all das Unfaßbare von Anno dazumal. Was hab ich am Montag noch geunkt, ich würd mir das mal wünschen, so Minute 93 und so. Einfach, damit der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Und dann kommt doch glatt in Minute 93 der Rachegott in der durchaus irdischen Form des unser aller allerliebsten Lieblingsduracellhäschens und knallt die einen einfach so - am jüngsten Tag scheidet sich ja gut von schlecht, entweder Himmel oder Verdammnis - vom Himmel in eben diese Verdammnis. Daß sich Schreiberin dieser Zeilen zeitgleich mit Rauhbein Rooney, der zur nicht gelinden Überraschung ebendieser Schreiberin, zu diesem Zeitpunkt noch am Feld war und nicht, wie eigentlich legitim Rotverwarnt unter der frühzeitigen Dusche, beim Torjubel ihr Knöchelchen heftig verknackst hat, fällt in diesem Fall eindeutig unter die Kategorie "Was tut man nicht alles aus Liebe?", ebenso wie auch die Tatsache, daß Schreiberin heute früh 10 min aufwenden mußte, um einen passenden Schuh zu finden, in den sies auch schmerzlos reinschafft, um letztlich, weils gar nicht anders ging, bei Winterstiefeln zu landen. Die Rechnung geht diesmal übrigens ausnahmsweise nicht, as usual, an die Schlecks - sondern an Ivi Olic (die Schlecks wirds freuen ;)) Und ganz außerdem: Wenn ein Micho Demichelis mit gefühlten und geschätzten 10000 Gesichtsfrakturen bedingungslos in jedes Kopfballduell gehen kann, kann ich auch mit verknackstem Knöchel arbeiten. Non c'è problema. Ganz abgesehen davon, daß ich dann meine gute Laune nicht an der Umwelt hätte auslassen können - daß sich meine Busmitpassagiere vom lautstarken "Stern des Südens"- "Tage voller Sonne" -"mir san mir" - "We won again" Gedröhne aus meinem mp3-Player leicht gestört fühlten und Sitzplatztechnisch von mir die Flucht ergriffen, steht auf einem anderen Blatt Papier, ich kann damit aber ausgezeichnet umgehen. Wie gesagt: Non c'è problema.
Problem war dann vielmehr der SAT1Kommentator. Wie immer der mit dem zur Sportart passenden Namen, der es gestern schaffte, Arjen Robben in direkt kausalen Zusammenhang mit Blutegeln zu bringen. Bleibt die Hoffnung, daß nicht allzuviele Zeugen Jehovas zugesehen hatten, sonst dürfte in den Kliniken in und um Deutschland einiges los sein, bringt die doch die bloße Erwähnung des Wortes Blut erfahrungsgemäß zu einem Nervenzusammenbruch.... Nachdem wir also Bescheid wußten, daß Arjen irgendwie irgendwas mit Blutegeln habe (was genau ist mir entfallen) wurden wir auch belehrt, daß irgendein namenloser "er" des FCB eigentlich ein Sicherheitsrisiko ist. Ich hab den TV angestarrt, Sicherheitsrisiko hab ich zumindest beim FCB keines gesehen. Das schon eher beim Gegner in Form von Pittbull Rooney, der, vgl oben, eigentlich rotwürdig schon nach gefühlten 10 Minuten vom Platz gestellt gehört hätte. Achja, Stichwort Pittbull... der wie nonchalant lächelnde Ehrenfranzl beweist in Zeiten, in denen Outings zwar erwünscht, aber sehr gefährlich sind, Mut und outet sich - als Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesenfan des achsotollen Pittbull und schwärmt in den höchsten Tönen von diesem, um gleichzeitig festzustellen, daß Hamit Altintop, naja, nun, äh, naja, schon kein Arjen Robben sei. Das ganz sicher nicht. Und aus dem Ehrenfranzl wird nie ein talentierter Rhetoriker. Schon klar. Muß er auch nicht werden, könnte den Fußballfan aber mit seinen traditionell Anti-Bayern-tendierenden und gehaltenen Reden verschonen. Schließlich, um den Kreis zu schließen, ist Metzger Rooney nicht der einzige Fußballer auf diesem Planeten. Und was er kann, (Tore schießen) können andere schon lang (und noch dazu mit fairen Mitteln). Franck Ribery, zum Beispiel. Oder Ivica Olic. Daß Rüpel Rooney zeitgleich mit mir eine Knöchelverletzung erlitt, darf zumindest in seinem Fall als ausgleichende Gerechtigkeit gewertet werden, da es ja Schiritechnisch nicht möglich war, ihn des Feldes rotzuverweisen. Wobei der Herr De Beukelaer, seines Zeichens Landsmann von Teudaz, eh der schwächste Typ am Feld war. Um es mir der eingangs zitierten Allerseelensequenz auszudrücken, die da weitergeht "Und ein Buch wird aufgeschlagen, treu ist darin eingetragen, jede Schuld aus Erdentagen" - allein die gestrige Leistung des Herrn De Beukelaer hat dazu gereicht, an die 100 Seiten zu füllen. Übrigens, Schiri, ich weiß immer genau, wo Dein Auto steht:) Der Herr mit dem zur Sportart passenden Namen hat sich dann übrigens auch fesltgelegt: Bayern könne schon mithalten, aber reichen täts halt nicht. Schön, daß der durchnschnittliche Fan mehr Ahnng von der Materie hat, als der Herr am Mikro, an den Sieg geglaubt hat (da, wahrscheinlich im Gegensatz zu Herrn F. auch gesehen und unsere Totale Dominanz erkannt) und, daß Ivi Olic begleitet von einem Kroatischen Liebeserklärungsausbruch meinerseits auf facebook, seine schwindlige Theorie Lügen gestraft hat. In Minute 93. Okay, ohne Schiri, oder besser gesagt mit einem kompetenten, dem Namen "Unparteiisch" gerechtwerdenden Herrn an der Pfeife hätten wir das Ding schon nach 60 Minuten entschieden gehabt. Aber, mal ganz ehrlich: So Minute 93 als Sieger, das hat doch was. Va wenns gegen ManU geht....